Die Politik des Schweigens und die Herrschaft der Debatte im Europa des langen 19. Jahrhunderts
Zwischen dem Revolutionszeitalter und dem Ersten Weltkrieg etablierte sich die bis heute prägende Vorstellung, dass Politik sich primär durch Worte vollzieht. Im Gegenzug geriet das Schweigen – als Machtmittel der Herrschenden oder als Unmündigkeit der Machtlosen – in Verruf. Doch auch unter der Herrschaft der Debatte verschwand das Schweigen nie ganz aus der politischen Praxis. Im Gegenteil: In vielerlei Hinsicht wurde es nun erst eigentlich zum Politikum.
Aus vergleichender Perspektive untersucht diese Studie die Formen und Funktionen des Schweigens in der europäischen Politik des langen 19. Jahrhunderts – von den Parlamenten bis in die Hinterzimmer, von der Hofpolitik bis zum Straßenprotest. Damit ermöglicht sie neue Erkenntnisse über die sich verändernden Rahmenbedingungen politischer Kommunikation und die wechselnden Erwartungen an die politische Rede.
Reihe: Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien
Paperback
576 Seiten
21 Abb.
15 x 22,5 cm
ISBN 978-3-7700-5365-0
1. Aufl., ersch. 11 Juli 2025
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