Kalte Krieger am Rio de la Plata?

Kalte Krieger am Rio de la Plata?

Die beiden deutschen Staaten und die argentinische Militärdiktatur (1976-1983)

von Angela Abmeier

Im Jahre 1976 übernimmt eine Militärjunta die Macht am Río de la Plata. Dies geschieht innenpolitisch mit dem Ziel einer sozialkonservativen Restauration, außenpolitisch im Zeichen eines prowestlichen Bekenntnisses und damit einer Positionierung in der Blockkonfrontation des Kalten Krieges. Das Regime wird zehntausende Oppositionelle als Subversive und Kommunisten verleumden und in geheimen Zentren foltern, ermorden und verschwinden lassen. Diese Menschenrechtsverletzungen belasten die Beziehungen zu beiden deutschen Staaten, für die Argentinien außenpolitisches Schwerpunktland ist. Zugleich will das doppelte Deutschland vom neoliberalen Reform- und Investitionsprogramm der Militärregierung profitieren. Im Spannungsfeld zwischen Menschenrechten und Wirtschaftsinteressen agierten Bundesrepublik und DDR sehr unterschiedlich. Die vorliegende Arbeit wertet erstmalig und umfassend die entsprechenden Akten im Bundesarchiv und im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes aus und zeichnet so diese asymmetrisch verflochtene Außenpolitikgeschichte zwischen Bonn, Berlin und Buenos Aires nach.

Reihe: Schriften des Bundesarchivs

Gebunden
562 Seiten
17 x 24,5 cm
ISBN 978-3-7700-1634-1
1. Auflage, Oktober 2017

sofort lieferbar

58,– € *

Angela Abmeier

Angela Abmeier, Jahrgang 1984, wurde 2014 bei Heinrich August Winkler an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert, wo sie auch in der Zeitgeschichte lehrte. Sie studierte in Berlin und Cambridge Geschichte, Neuere deutsche Literatur und Rechtswissenschaft. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u. a. die deutsche Argentinienmigration sowie die deutsch-deutschen Beziehungen. Sie ist Mitarbeiterin des Bundesarchivs, wo sie zwischen 2014 und 2016 für die Quellenedition „Dokumente zur Deutschlandpolitik“ tätig war.

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